Als ich mit Yoga anfing, konnte ich mich nur schwer mit Meditation anfreunden. Einfach dasitzen und an nichts denken war nichts für mich. Ich wollte mich lieber bewegen oder etwas „sinnvolleres“ tun. Obwohl ich von den zahlreichen positiven Studien zum Thema Mediation wusste, konnte ich es einfach persönlich (noch) nicht nachvollziehen. Also machte ich lieber die Atemübungen (Pranayama) mit Kapalabhati (der Feueratmung/Schnellatmung) und Nadi Shodhana/Anuloma Viloma (der Wechselatmung). Hier war das Ergebnis wenigstens sofort spürbar: mehr Energie, Konzentration, Anregung des Stoffwechsels, erhöhter Sauerstoffgehalt im Blut (dadurch wird das Blut basischer), mit der Zeit steigert man das Lungenvolumen durch die Atemanhaltephasen etc.
Während des ersten Jahres meiner Yogalehrerausbildung änderte sich daran auch nichts und ich dachte schon, ich müsste das eigentliche Ziel des Yoga wohl besser ausklammern und für mich bleibt der Weg das Ziel. Das war ja auch schon sehr hilfreich und fühlte sich gut an.
Kurz darauf las ich aber in einem Kommentar zum Yoga Sutra von Patanjali, dass es vielen so geht auf ihrem Weg und dass man einfach mit den Atemübungen weiter machen soll um mehr Konzentration zu erlangen. Über diesen Weg würde man schon zur Meditation kommen. Das motivierte mich dran zu bleiben und siehe da, nach über einem Jahr machte es plötzlich „klick“ und es fiel mir viel leichter zu meditieren und ich spürte nun auch unmittelbar die positiven Auswirkungen.
Eins noch zum Schluß: Du bist was du denkst! Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen dem, was du wirklich erlebt und gesehen hast und dem, was du denkst. Durch unser Denken schaffen wir unsere eigene Realität.
Probiere es doch selbst einfach mal aus:
Setze dich (am Besten im kreuzbeinigen Sitz) gerade hin, schließe die Augen, atme mehrmals tief in den Bauch ein und wieder aus. Dann sage dir bei jedem Atemzug „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut.“ Oder auch: „Ich bin ruhig und gelassen.“ Je nachdem was du halt gerade gut gebrauchen kannst. 🙂