Vermutlich kennt ihr das auch: sobald man Mama wird kann man es niemandem mehr recht machen. Jeder gibt dir Ratschläge, wie man mit dem Baby am besten umzugehen hätte und nur so sei es richtig. Letztlich steht man leicht verwirrt da, denn alle raten doch etwas anderes. Selbst Hebammen und Ärzte geben unterschiedliche Auskünfte.
Egal ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt, die Länge der Stillzeit oder nicht stillen, wann man wieder in den Beruf einsteigt, der Erziehungsstil, alles wird vom Umfeld beobachtet und kommentiert. Das kommt dann auch noch zu einem Zeitpunkt, wo die Mamas erstmal mit körperlichen Veränderungen und Hormonumstellungen zurechtkommen müssen. Eine sensible Zeit, in der man sich ein dickes Fell anlegen sollte. Oft kommen diese gut gemeinten RatSCHLÄGE auch von anderen Müttern. Stichwort Mütter-Mobbing oder auch Mum-Shaming in Fachkreisen genannt.
Wer kennt diese Sätze nicht:
Warum stillst du immer noch? / Warum stillst du nicht?
Warum willst du einen Kaiserschnitt? / Warum eine Hausgeburt?
Warum gehst du jetzt schon wieder arbeiten? / Wann gehst du (endlich) wieder arbeiten?
Mütter, die sich nicht im Elternbeirat engagieren, haben auch kein Interesse an ihrem Kind.
Warum lässt du dich scheiden, obwohl ihr Kinder habt? Warum lässt du dich nicht scheiden, nur weil ihr ein Kind habt?
Wie kann man nur so jung /alt ein Kind bekommen?
Der Klassiker: Früher haben wir Kinder auch mal schreien lassen.
Die Menschen sind so unterschiedlich wie ihre Fingerabdrücke. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und bringt seine individuellen Prägungen mit. Somit ist auch klar, dass jeder seine eigene Sichtweise hat. It’s not wrong, it’s not right, it’s just different! Meine Erfahrung ist, dass es wichtig ist auf sein Bauchgefühl zu hören und danach zu handeln. Dann passt die Entscheidung auch zu dir. Viele Mamas wollen es allen recht machen, aber das geht nicht. Weniger Perfektionismus und mehr Selbstbewusstsein sind hier gefragt.
Wie schön wäre es, wenn unsere Gesellschaft weniger bewerten und (ver-)urteilen würde und sich stattdessen mehr gegenseitig unterstützen würde? Schließlich haben doch alle das gleiche Ziel: Eine friedliche Welt, in der sich alle Kinder und Erwachsenen wohl fühlen.